Klimadetektive Projekte 2020-2021

Themen


Thema des Projekts: Klimawandel

Titel des Projekts: Wald im Wandel

Mannschaft: Erdschützer, "Erdschützlinge"

Gymnasium Waidhofen an der Thaya   Waidhofen an der Thaya   Österreich   24 19Alter des Schülers: 14-15 Jahre alt


Forschungsfrage

Wie groß ist die räumliche Verteilung der Waldschäden in Fichten- und Kiefernbeständen durch den Borkenkäfer in der Region Waldviertel (Bezirke Waidhofen an der Thaya und Zwettl, Niederösterreich) für den Zeitraum 2017 bis 2020 aufgrund längerer Trockenperioden und der globalen Erwärmung in der Region?

Zusammenfassung des Projekts
Trockene, vom Borkenkäfer befallene Bäume im Waldviertel (Niederösterreich), Foto: Loidolt S., Pausweg C., 2021.

Der Klimawandel wirkt sich auch stark auf die Borkenkäfer in der Region Waldviertel (NW von Niederösterreich) aus. Die Hitze und Trockenheit sind optimal für die Ausbreitung des Borkenkäfers. Zum anderen gibt es in diesem Gebiet Fichtenmonokulturen, die nicht standortgerecht sind und in denen sich der Borkenkäfer rasch vermehren kann.

In Fallstudiengebieten (Bündlberg, Truppenübungsplatz bei Alltensteig und Wald nordöstlich von Waidhofen an der Thaya) kann die zeitliche und räumliche Ausbreitung des Borkenkäfers mit Hilfe von ESA-Sentiel 2 ifrared-Satellitenbildern untersucht werden. Befallene Waldflächen zeigen rot-braune Anomalien.

Das österreichische Bundesamt für Wald entwickelt eine geeignete Fernerkundungsmethode, um die betroffenen Gebiete durch Überlagerung von Orthofotos und ESA-Sentiel 2 Bildern zu quantifizieren. Durch die neuen Fernerkundungsmethoden ist es möglich, die Schäden zu quantifizieren und die Waldbesitzer erhalten finanzielle Unterstützung, um z.B. auch die Waldmonokulturen zu naturnahen, nachhaltigen Wäldern zu entwickeln, die dem Klimawandel standhalten können.

Wichtigste Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Fallstudie Brünnlberg: Wald mit Borkenkäferbefall, östlich von Waidhofen an der Thaya (Österreich), ESA-Sentiel 2 Bilder, IR-Zeitrafferanimation: 17.11.2018 bis 31.03.2021

Seit 2015 hat sich das Borkenkäferphänomen rasant vermehrt. Ein weiterer Grund dafür ist zum Beispiel, dass Fichten großflächig angepflanzt werden und der Borkenkäfer so viel Angriffsfläche hat. Besonders das Waldviertel und das Mühlviertel (Österreich) sind stark von der Borkenkäferplage betroffen.

Die Archäologie bietet chronologische Untersuchungen an. Im Frühmittelalter herrschte im Waldviertel (Niederösterreich) vor allem ein gemischter Naturwald mit überwiegend Buchen und Tannen vor.

In den letzten Jahren waren die Wälder in der Region Waldviertel (Österreich) stark vom Borkenkäfer befallen. Die besonderen "Borkenkäferjahre" waren 2018 und 2019, etwas abgeschwächt auch 2020. Die am häufigsten befallene Baumart ist die Fichte. Auch Kiefern sind oft befallen. Fichten sollen im Waldviertel in Zukunft nicht mehr gepflanzt werden. Stattdessen sollen Lärche, Marmor, Eiche, Rotbuche und viele andere Arten verwendet werden, da Laubbäume nicht befallen werden. Es wird auf Mischwälder gesetzt.
Die von den Insekten verursachten Schäden sind seither zurückgegangen, liegen aber immer noch über dem Durchschnitt.

Das österreichische Borkenkäfermonitoring wurde im Jahr 2005 von den Landesforstbehörden und dem Forstamt der Landwirtschaftskammer initiiert. Ziel dieses Dienstes ist es, Land- und Forstwirte, die unter einer Borkenkäferplage leiden, über die aktuelle Flugsituation der hartnäckigsten Borkenkäferarten zu informieren. Diese können dann Borkenkäferfallen aufstellen, um den größtmöglichen Schaden zu verhindern.

Im Bezirk Waidhofen an der Thaya und Zwettl (NW von Niederösterreich) ist der Wald bereits weitgehend zerstört worden. Ein eindrucksvolles Beispiel ist das Gebiet von Raabs an der Thaya. Auch auf dem Truppenübungsplatz bei Allentsteig ist der Wald zerstört. Die noch verbliebenen Fichten und Kiefern sind stark bedroht.

BRUENDLBERG:
Im Jahr 2018 gab es im Bezirk Waidhofen an der Thaya rund 50.000 Festmeter Brennholz. Das Land Niederösterreich hat 1 Million Euro für Sofortmaßnahmen gegen den Borkenkäfer zugesagt.
Im Dezember 2020 wurden über 1.000 Bäume im Gebiet des Brühlbergs gepflanzt, zum Beispiel Edelkastanien, Sonnenlinden, Mammutbäume und viele mehr.

TRUPPENÜBUNGSPLATZ ALLESTEIG:
Etwa 80 Prozent des Fichtenbestandes sind befallen oder bereits zerstört. Der Käfer wütete auf den 7.900 Hektar Wald und ganze Flächen waren kahl. Im Jahr 2018 wurde die Marke von 200.000 Festmetern Holz erreicht. Das ist mehr als das Sechsfache des üblichen Jahresertrages.
Um das Holz aus dem Blindgängergebiet zu transportieren, sind Waldarbeiter mit dem splitterfreien Harvester unterwegs. Es werden keine klassischen Fichtenmonokulturen aufgeforstet.
Bevor die eigentliche Arbeit der Erntemaschinen beginnen kann, muss eine Oberflächensuche durchgeführt werden. Dabei kommen nicht nur Blindgänger zum Vorschein, sondern jedes Jahr werden etwa 100 Relikte gefunden. Damit das Totholz aus den Wäldern kommt, werden pro Stunde rund 400 Bäume gefällt und verladen. 150 LKW-Ladungen verlassen Allentsteig pro Woche.

Einzelne Bäume fallen auf, die dem Borkenkäfer widerstanden haben. Experten wollen die Genetik dieser Bäume genauer unter die Lupe nehmen.

Wie geht es weiter? Maßnahmen zur Eindämmung des Problems
Wald mit Borkenkäferschäden NE Waidhofen an der Thaya (Niederösterreich), ESA-Sentiel 2 Satellitenbild mit Orthofoto-Layer, Sommer 2019 - RGB mit Anomaly-Raster

Das österreichische Bundesamt für Forstwirtschaft entwickelt eine spezielle Fernerkundungsmethode, bei der ESA-Sentiel 2-Satellitenbilder und Orthofotos kombiniert werden, um die durch den Borkenkäfer verursachten Waldschäden zu quantifizieren. Ab 2021 werden finanzielle Zuschüsse an Waldbesitzer gezahlt, um den Wald zu einem naturnahen, nachhaltigen Wald umzugestalten, der dem Klimawandel standhält.
Es gibt einen Überblick über alle Maßnahmen, die das Team "Earth Protectors" ergriffen hat oder zu ergreifen gedenkt, um das von ihnen untersuchte Klimaproblem zu lösen:
- Wasser sparen
- vor dem Einkaufen eine Einkaufsliste erstellen, keine Lebensmittel verschwenden
- Bioprodukte kaufen
- regionale Produkte kaufen
- sich vegetarisch ernähren und auf industrielle Behandlung verzichten
- Fair-Trade-Produkte kaufen
- Ihren eigenen Gemüsegarten anlegen
- Blühende Wiesen im Garten anstelle eines Rasens
- späteres Mähen der Blumenwiesen im Garten
- mehr zu Fuß gehen
- mehr Radfahren
- die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen, anstatt das Auto zu nehmen
- fahren Sie keine unnötigen Strecken mit dem Auto
- wiederverwendbare Einkaufstaschen verwenden
- Produkte aus zweiter Hand kaufen
- Kaufen Sie keine Kleidung, die Sie nicht brauchen
- Kleidung für Second Hand spenden
- weniger Plastik verwenden
- Kaufen Sie keine Produkte mit Tierversuchen
- Reparatur statt Neukauf von Produkten
- Müll ordnungsgemäß zu entsorgen (Mülltrennung)
- Verwendung von wiederverwertbaren Glasflaschen anstelle von Plastikflaschen
- auf erneuerbare Energien setzen (im Haushalt)
- bleiben Sie auf den Waldwegen und stören Sie keine Wildtiere
- Geld für Umweltschutzkampagnen spenden

Projektposter:

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Die Projekte werden von den Teams erstellt und sie übernehmen die volle Verantwortung für die gemeinsamen Daten.
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